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Suse Bauer
Geschenke aus Stein

Oktober 2006

Zur Eröffnung am Freitag, den 13. Oktober 2006 sind Sie und Ihre Freunde ab 19 Uhr sehr herzlich eingeladen.

 

Die Hamburger Künstlerin Suse Bauer wandelt im Raum zwischen Zeichnung und Objekt, der durch Perspektivwahl, Textur und Fehlstelle entsteht. Ihre skulpturalen Objekte entspringen gedanklichen und tatsächlich mit Fasermalern, Grafit und Öl zu Papier gebrachten Zeichnungen. Die Arbeiten stellen zum einen prinzipielle Fragen nach dem Grad der Emanzipation des Dargestellten - seiner Unabdingbarkeit, seiner Autonomie und gleichzeitiger Dialogfähigkeit der in ein Verhältnis zueinander gesetzten Artefakte raumeinnehmender Installationen und andererseits, nah am einzelnen Objekt: welche Rolle spielt die Oberfläche bei der Ermittlung von Funktion und der Entstehung von emotionaler Antizipation. Ganz subjektiv: Welche Rolle spielt Deutung für die Bedeutung?

Notiz: Beim nächsten Treffen mit Suse Bauer muss nachgefragt werden: Will sie Fläche (Malgrund), Objekt und Raum egalisieren? Oder ist es der Versuch zu überzeugen, dass letztlich alles Formale in einander und zusammenfällt?
Diese Fragen unterstellen schon in der Art ihrer Formulierung einen Masterplan. Jedoch gerade wenn sich das Erspüren der Emulgierbarkeit von Fläche, Körper und Raum als der Intuition und dem tastenden Versuch ausgeliefertes Unterfangen entpuppt, kommt der Frager ins Schwimmen. Besser doch machen wir den Kopf auf und lassen Suse Bauer, die letztjährig ihre Diplomprüfung bestritt ("Menschen aus Fleisch und Blut" im Kunstverein Linda), dem Betrachter eigene Verantwortung und das Angebot antragen, auf die Suche nach dem was ein "Ding" ausmacht mitzugehen.

Ganz neu bei Suse Bauer und auch ohne Unterstellung eines Masterplans als "konsequent gewählt" zu bezeichnen: die Malerei.
Die Künstlerin stellt ein Objekt in den Raum - sie legt eine Fläche an und in Öl auf dem Papier aus. Scherenschnitthaft setzt die Kontur den Bildgegenstand ab, isoliert ihn zur Behauptung. Und die hat's in sich. Die verwendeten Farben, allesamt gehaltvoll und satt, lagern in dichten Mischungen oder bisweilen metallisch glänzend angefettet in der Figur. Gerührt, gestrichen, vertrieben und verschlichtet schafft Suse Bauer das Statement von unmittelbarer Präsenz durch Textur. Die eigentlich zweidimensionalen Abstraktionen werden mit Fulminanz aufgeladen und scheinen fast vom Untergrund abheben zu müssen.

Was für den Atelierprozess ganzheitlich gilt, ist nicht zwangsläufig den Ausstellungssituationen zu entnehmen. Die Installationen Suse Bauers formulieren den Extrakt aus allem - fabelhaft ausgeführt und doch kein Fazit! Noch weniger bieten sie generelle formale Lösungen zur Forschungsarbeit im Zwischenraum, sondern ein dezidiert behandeltes Sujet mit Zeug zum ganz Großen, während das Forschen ersichtliche Methode bleibt.

Wir danken der Firma Plissee Kliss aus Friesenheim für die technische Unterstützung. Großartig.

 

Opening reception on Thursday, December 7th, 7 pm


 

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